Gedenken an Dr. Gyula (Julius) Kepes

1847 wurde in Vári Dr. Gyula (Julius) Kepes geboren. Er war als Schiffsarzt 1872-1873 Teilnehmer der österreichisch-ungarischen Nordpol-Expedition mit dem Forschungsschiff „Tegetthoff“. Das Schiff mit 24 Mann Besatzung wurde im Eis eingeschlossen und triftete umher.

Mehr als 1000 km vom Nordpol entfernt entdeckte man dabei Land und nannte es zu Ehren des österreichischen Kaisers Franz-Joseph-Land. Noch nie waren damals Menschen weiter nach Norden vorgedrungen. Schließlich gaben sie ihr Schiff auf und machten sich mit drei von Hunden gezogenen Rettungsbooten zu Fuß auf Richtung Süden. Nach rund 3 Monaten erreichten sie die Eisgrenze, von wo aus sie in den Booten weiter ruderten. Eine Woche später trafen sie auf zwei russische Walfangschiffe. Eines davon hat die bis dahin als verschollen geltende Mannschaft in einen Hafen gebracht, von wo aus sie mit einem deutschen Schiff nach Hamburg gebracht wurden und nach Wien weiterreisten. – Dank des Wissens von Schiffsarzt Dr. Gyula Kepes haben trotz der großen Entbehrungen mit Ausnahme von Schiffsingenieur Otto Krisch alle überlebt. Dr. Gyula Kepes wurde als Anerkennung seines außerordentlichen Dienstes und der wissenschaftlichen Ergebnisse von Franz Joseph I., Kaiser von Österreich und apostolischer König von Ungarn, zum Stabsarzt ernannt.

Im Dezember 2016 erfährt Dr. Gyula Kepes eine öffentliche Würdigung in seinem Heimatort. Damit wurde ein lang gehegter Wunsch von Bischof und Ortspfarrer Sándor Zán Fábián endlich Realität. Da das Geburtshaus von Kepes nicht mehr existiert, wurde an einem Gebäude im Zentrum des Dorfes ein Reliefbild eingeweiht. Auf einer Informationstafel kann man weiterhin über das Leben von Dr. Gyula Kepes nachlesen. Initiator der Würdigung ist die Reformierte Kirchgemeinde von Vári.