Jahresbericht 2007

Alle Jahre wieder …. so beginnt nicht nur ein bekanntes deutsches Weihnachtslied, man könnte das auch auf unseren Jahresbericht oder eben auf die Häufigkeit ukrainischer Wahlen anwenden. Im September war es wieder einmal soweit, vorgezogene Parlamentswahlen sollten die Regierungskrise in der Ukraine beenden. Noch ist die Bildung der neuen Regierung nicht abgeschlossen und die Wahl des Ministerpräsidenten erneut gescheitert. Kein einfaches Unterfangen, denn die Kräfteverhältnisse zwischen den verschiedenen politischen Parteien und Richtungen im Lande haben sich nicht grundsätzlich verändert. In den westlichen Medien wird das Wahlgeschehen in der Ukraine überwiegend als demokratisch eingeschätzt, kommt man aber einmal mit den Menschen im Lande ins Gespräch, dann hört man von angeblichen „25 Dollar für eine Wählerstimme“ oder dass Angehörige medizinischer Berufe einen bestimmten Geldbetrag dafür erhielten, einfach eine positive Meinung von einer bestimmten Partei zu haben. Und diesbezüglich scheinen sich die einzelnen Gruppierungen nun wieder überhaupt nicht zu unterscheiden.

Das Ergebnis für die einfachen Menschen ist nur, dass sie mit der daraus resultierenden, nahezu permanenten Stagnation zu recht kommen müssen. Denn bis hinunter in die untersten Behörden und Amtsstuben wagt man – meist aus Angst vor einem schnellen Karriereende – kaum, irgendwelche Entscheidungen zu treffen. Dabei haben die Menschen wahrlich genug mit den Problemen des Alltags zu tun. Wir als Hilfsverein haben auch im zu Ende gehenden Jahr versucht, besondere Notfälle zu lindern und andere Projekte zu realisieren. Gern möchte ich Ihnen jetzt im Advent wieder darüber berichten.

Hilfstransporte

Wie im Vorjahr konnten wir auch 2007 neun Hilfssendungen unter-schiedlicher Größe auf die Reise in die Unterkarpaten schicken. Von A wie Auto-Kindersitze bis Z wie Zahnarzt-Geräte reichte dabei die Palette der transportierten Hilfsgüter.

Weihnachtspäckchenaktion

Mehr als 3500 große und kleine Kinder strahlen um die Wette, wenn sie nämlich zu Weihnachten ihr ganz eigenes Geschenk in Händen halten. Das ist ein tolles Ergebnis und wirklich Grund zu Dankbarkeit. Wir freuen uns sehr über die große und Jahr für Jahr wachsende „Weihnachtsfreude-Familie“. Bei der 10. Weihnachtspäckchenaktion werden wir erneut ein weiteres Dorf – Fornos – einbeziehen können. Die ganze Gemeinde dort ist schon sehr gespannt auf die Geschenke aus dem fernen Deutschland.

Nach wie vor stehen der Sänger und Entertainer Gunther Emmerlich aus Dresden sowie Björn Kircheisen, einer der weltbesten Nordisch-Kombinierten aus dem Erzgebirge als prominente Unterstützer hinter unserer Aktion „Weihnachtsfreude“.

Dank Alexandra Prinzessin zur Lippe konnten wir auch in diesem Jahr beim Weihnachtsmarkt auf Schloss Proschwitz bei Meißen unsere Weihnachtsaktion bekannt machen. Leider hatten wir bei der Anreise einen Unfall mit einem Wildschwein, der aber Gott sei Dank relativ glimpflich abging.

Und auch in diesem Jahr kann ich Ihnen wieder von einer besonderen Aktion für die Kinder in den Unterkarpaten berichten. Da haben die Kinder aus dem Kinderbibelkreis in Hartmannsdorf im Zwickauer Land nicht nur auf ihre diesjährigen Weihnachtsgeschenke verzichtet, sondern darüber hinaus noch Kuchen und Weihnachtsplätzchen gebacken und bei verschiedenen Gelegenheiten zugunsten unserer Aktion „Weihnachtsfreude“ verkauft. Wir sind gespannt auf Ihre Ideen zur Weihnachtspäckchenaktion 2008.

Projekte und Unterstützung

Neben den in unseren Informationen vom Juni genannten Projekten können wir im zweiten Halbjahr über folgendes berichten:

Vor wenigen Tagen wurde im öffentlichen Jugendcafé KRISZ-PONT in Beregszász eine vom Verein finanzierte, italienische Espresso-Maschine in Betrieb genommen. Nun gibt es dort die bekannten Original-Kaffeespezialitäten und nicht nur „Cappuccino aus der Tüte“. Mitarbeiter und Besucher sind total begeistert.

Über die kleine Dorina und ihre erfolgreiche Behandlung in einem renommierten, ukrainischen Sanatorium berichtete ich Ihnen in den Halbjahresinformationen. Zufällig erfuhr die Familie des sechsjährigen József von „Dorinas Geschichte“ und der erfolgreichen Kur in der genannten Einrichtung. Und József leidet ebenfalls seit seiner Geburt an dieser Muskelerkrankung. Allerdings ist die Behandlung dort nicht billig und für die Familie niemals bezahlbar. Dank verschiedener Spenden speziell für dieses Projekt können wir József nun dahin schicken. Für die Kureinrichtung gibt es eine lange Warteliste und deshalb wird die Behandlung erst im neuen Jahr möglich sein. Wir freuen uns darauf, dann von Jószefs Behandlungsergebnissen und Fortschritten zu erfahren.

Die Reparaturarbeiten am Zaun des öffentlichen Spielplatzes in Vári wurden fertig gestellt. Teilweise musste er komplett erneuert werden. Für verschiedene Spielgeräte konnte das Holz gekauft werden. Über die Winterzeit sollen sie vorbereitet und im Frühjahr dann aufgestellt werden. Die Holzpreise steigen rasant – wie viele andere im Baubereich auch. Wir werden den Spielplatz nur in dem Maße weiterbauen können, wie uns auch die entsprechenden Spenden zur Verfügung stehen. Wenn Sie dieses Projekt unterstützen möchten, dann verwenden Sie bei Spenden bitte das Kennwort: „Spielplatz“. Für Aktion Spielplatz

10 Jahre Hilfsverein Unterkarpaten

Dankbar schauen wir auf 10 Jahre Arbeit für die notleidenden Menschen in den Unterkarpaten zurück. Neben der Informationsreise im Mai in die Ukraine begingen wir das Jubiläum mit einer Festveranstaltung Anfang November in Lengenfeld. Dabei konnte ich als Geschäftsführer einen Überblick über manch Bekanntes und Unbekanntes aus der Vereinsgeschichte geben, anschaulich gemacht durch zahlreiche Fotos. Herzlich begrüßte Gäste waren u. A. der Bischof der Reformierten Kirche der Unterkarpaten, Pfarrer Sándor Zán sowie Jugendpfarrer Péter Szeghljánik. Musikalisch umrahmt wurde die Feier in passender Weise durch das Streichquartett der Musikschule Vogtland.
Darüber hinaus war unser Jubiläum Anlass für einen Bericht über die Arbeit des Hilfsvereins in der Kundenzeitschrift „viadukt“ der Sparkasse Vogtland.

Wir danken Ihnen herzlich für all Ihre Unterstützung, für Ihr Interesse, Ihre Mitarbeit und Engagement, für Ihre Gebete und Ihre Spenden in diesem Jahr 2007.

Ohne dem wäre alle Hilfe für die Menschen in den Unterkarpaten nicht möglich geworden. Wir vermögen nicht zu beurteilen, ob unsere Unterstützung klein oder groß ist. Denn was uns oft wenig und gering erscheint, das kann für den Empfänger groß und wertvoll sein. Und wenn es tatsächlich oft nur der berühmte „Tropfen auf den heißen Stein“ ist, es sind dennoch Zeichen der Liebe und der Hoffnung, ohne die unsere Welt verarmt und die uns jedoch innerlich ein ganzes Stück reicher machen können. Es sind Zeichen wider das Vergessen. Und für uns ist es immer wieder eine Chance, Bescheidenheit zu lernen und Dankbarkeit zu praktizieren.

Besonders bedanken möchten wir uns auch bei Alexandra Prinzessin zur Lippe sowie den Herren Dr. Claus Hipp, Gunther Emmerlich und Björn Kircheisen für die Unterstützung unserer Arbeit.

Herzlichen Dank, dass Sie den Menschen in den Unterkarpaten und unserem Hilfsverein so treu verbunden sind. Wir staunen darüber, dass Gott immer wieder Menschenherzen bewegt und zum Helfen bereit macht.

„Der Mensch empfängt unendlich mehr, als er gibt. Dankbarkeit macht das Leben erst reich.“
Dietrich Bonhoeffer, evang. Theologe

Auch im Jahr 2008 können wir mit dazu beitragen, Menschen in den Unterkarpaten ihre Sorgen abzunehmen und Probleme zu erleichtern. Und wir geben ihnen damit vielleicht auch ein wenig neue Hoffnung. Wir erleben dankbare Menschen und frohe, glückliche Gesichter. Das lohnt sich!
Viele Schultern tragen manche Last leichter. Deshalb bitten wir Sie auch im neuen Jahr um Ihre Hilfe und Unterstützung.