Die Unterkarpaten
Geschichte
Das Gebiet Unterkarpaten gehörte rund 1000 Jahre lang bis zum Ende des 1. Weltkrieges zu Ungarn und wurde im Ergebnis damaliger Friedensverträge der 1918 gebildeten Tschechoslowakei zugesprochen. Während des 2. Weltkrieges gehörte es überwiegend für kurze Zeit wieder zu Ungarn. Geheimverhandlungen zwischen Stalin und dem Präsidenten der Tschechoslowakei Benes zufolge wurde das Gebiet der Sowjetunion angegliedert.
Militärisch war es für die Sowjetunion sehr wichtig als Vorposten jenseits der Karpaten zur “Überwachung” der sozialistischen Bruderländer. Beginnend ab 1947 wurden nach und nach alle männlichen Ungarn im Alter von 18 – 50 Jahren in sowjetische Lager deportiert (insgesamt ca. 40.000 Männer), von denen ein Großteil nicht nach Hause zurückkehrte. Seit dem Zerfall der Sowjetunion gehört das Gebiet Unterkarpaten zur Ukraine.
Wirtschaftliche und soziale Lage
Den Menschen ging es in sowjetischer Zeit durch den starken Rubel relativ gut und sie konnten einen bescheidenen Wohlstand aufbauen. Nach Gründung des Staates Ukraine verloren die meisten Menschen durch eine Geldabwertung über Nacht ihre Ersparnisse und waren bettelarm. Oft reichte es gerade, um noch ein Brot zu kaufen. Fortdauernde Verarmung und zunehmende Einkommensunterschiede sind die Wurzel für Pessimismus und Hoffnungslosigkeit. Westlichen Einschätzungen zufolge sind 75 % der Bevölkerung in der Ukraine “sehr arm” und nur 1,5% “sehr reich”. Der tägliche Kampf ums Überleben ist für sehr viele harte Realität geworden.
Im Gebiet Unterkarpaten sind bedingt durch die starke Abwanderung vor allem der ungarischen Bevölkerung nunmehr 20 % der Menschen arbeitslos. Der Arbeitslohn liegt je nach Beruf bei durchschnittlich 200 € / Monat. Eine durchschnittliche Rente beträgt 80 €. Allerdings sind in den letzten Jahren die Preise in vielen Bereichen drastisch gestiegen und liegen teilweise auf deutschem Niveau.
Das Gebiet Unterkarpaten gehört damit sicher zu den ärmsten Regionen Mitteleuropas!