Hilfe im medizinisch-sozialen Bereich
Nur noch rund 10 % der Menschen können sich eine minimale medizinische Grundversorgung leisten. Die Ärzte verfügen in der Praxis oft nicht über die nötigen Mittel und Möglichkeiten. Deshalb entwickelte sich die Hilfe im medizinisch-sozialen Bereich zu einem weiteren Schwerpunkt unserer Arbeit.
József ist ein körperbehinderter Junge aus den Unterkarpaten. Er leidet an Infantiler Zerebralparese. Betroffene bezeichnen wir oft als Spastiker. Über mehrere Jahre finanzierten wir die regelmäßige Behandlung in einer ukrainischen Spezialklinik. Diese Therapie war sehr erfolgreich. József kann inzwischen schon ein ganzes Stück allein laufen, etwas wacklig zwar, aber ohne fremde Hilfe. Inzwischen nutzt die Familie Therapien für ihn im nahen Ungarn. Ab Herbst 2009 besuchte József die Dorfschule in seinem Ort mit guten Ergebnissen. 2018 wurde er konfirmiert und lernt nun an einer weiterführenden Schule in der Kreisstadt Beregszász.
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Behinderte sind in den Unterkarpaten bisher meist ein Tabuthema. Im öffentlichen Leben spielen sie keine Rolle. Förderungen oder Behandlungen gibt es kaum. Für Behinderte bleibt deshalb in der Regel nur eine Zukunft als Bettler.
Seit 2010 unterstützen wir deshalb ein Projekt, dass die Reformierte Kirche initiiert hat. Anfangs traf sich in Beregszász eine Gruppe von Kindern mit unterschiedlichen Behinderungen. Von Beginn an bekamen die Kinder entsprechend ihrer jeweiligen Situation und Behinderung von verschiedenen Therapeuten eine gezielte Förderung und Behandlung. Später wurde in Hetyen auch eine Einrichtung zur Tagespflege von behinderten Jungs geschaffen.
Seit einigen Jahren wird in der Gemeinde Mezövári am Aufbau eines Rehabilitationszentrums für behinderte Kinder gearbeitet. Dort liegt momentan der Schwerpunkt unserer Unterstützung im Bereich Behindertenarbeit.
Eine ausgesprochen wertvolle Hilfe für viele Pflegebedürftige sind Erwachsenen-Windeln, die es zwar in der Ukraine gibt, dort aber genauso viel kosten wie in Deutschland. Bei den monatlichen Einkommen ist das für betroffene Familien nahezu undenkbar.